10.12. um 19 Uhr -Treffen der UnterstützerInnen „Käthe.Kollwitz“

Liebe – mehr oder weniger nah wohnende – Nachbarinnen und Nachbarn  der Käthe-Kollwitz-Schule,
unser erstes Treffen am Donnerstag im Lukas-Familienzentrum stimmt uns hoffnungsvoll. Da werden viele gute Dinge von Ihnen auf den Weg gebracht werden!
Noch mal vielen Dank, dass Sie alle gekommen sind.


Wie schon Frau Budke an dem Abend berichtete, werden wir erst im nächsten Jahr mit den ersten Bewohnern rechnen können.                                                                                                                   Herr Rußwinkel (Fachbereichsleiter für Soziales, Integration und Bürgerengagement) schrieb uns:

„Wie es im Moment aussieht, werden wir in diesem Jahr nicht mehr darauf zurückgreifen müssen. Die KKS ist als „Überlauf“ gedacht für den Fall, dass wir in unseren „regulären“ Unterkünften keine Menschen mehr unterbringen können. Ob das so kommen wird ist von vielen Faktoren abhängig, die wir teilweise nicht beeinflussen können. Durch unsere rege Akquisetätigkeit stehen jedoch aktuell in nächster Zukunft zunächst wieder 200 Plätze zur Verfügung. Außerdem ist geplant, dass sich die Verweildauer der in der KKS untergebrachten Flüchtlinge so kurz wie möglich gestaltet.“


Auf der anderen Seite wissen wir, dass 1900 Menschen im nächsten Jahr Osnabrück zugewiesen werden  – da wird es sicherlich passieren, dass die KKS nicht mehr als „Überlauf“, sondern als Heimat für etliche Wochen und Monate  dienen muss.


Hier nun, wie angekündigt, die verschiedenen Ideen, die wir an dem Abend vorgestellt haben und die den Flüchtlingen helfen werden, sich gut in Osnabrück einzuleben:

  1. Ein Willkommensbild oder -banner, das in Deutsch, Arabisch, Englisch, Tigrinia, Dari … die neuen Bewohner gleich beim Einzug begrüßt.
  2. Eine schöne, bunte Infotafel gestalten, die in vielen Sprachen über die wichtigsten Unterstützungsangebote in Osnabrück, aber auch über aktuelle Veranstaltungen informiert.
  3. Zu einem Begrüßungscafé in das Familienzentrum einladen. Immer, wenn eine Gruppe neu angekommen ist, dann könnten wir sie persönlich nach wenigen Tagen in ihren Zimmern besuchen und für den folgenden Tag zu einem gemeinsamen Besuch im Familienzentrum einladen. Am Mittwoch Nachmittag findet dort ja das wöchentliche Familiencafé statt. So lernen alle einmal das Familienzentrum kennen und können vielleicht schon beim Kaffeetrinken die ersten Kontakte knüpfen.
  4. Orientierungsspaziergänge und -fahrten für das Stadtviertel und für die Innenstadt anbieten.
  5. Mithilfe bei dem Aufbau und Führen einer eigenen Kleiderkammer, die auch die Versorgung mit den notwendigen „Heimtextilien“, Geschirr, Kochtöpfen etc. beinhaltet. Dafür gibt es natürlich jede Menge Tipps von den alten Häsinnen und Hasen, die die Kammer in dem Haus an der Petersburg 6 aufgebaut haben.
  6. Hausgemeinschaft stärken“ – das heißt, dass sich ein großes Team darum bemüht, dass sich die neuen Bewohner – trotz der sehr schwierigen Umstände ( 7 Personen leben ständig in einem Zimmer, ohne große Möglichkeiten zu haben, sich im Haus mal aus dem Weg zu gehen!) – in ihrer neuen Umgebung wohlfühlen. Das kann bedeuten, dass wir doch noch mal bei der Stadt darauf drängen, dass es einen Gemeinschaftsraum geben muss! Es kann nicht alles mit Betten vollgestellt werden und die Leute können sich nur auf dem Flur begegnen. Falls Familien kommen, muss es ein Spielzimmer geben, zumindest eine Spielecke in einem Gemeinschaftsraum, der abends dann nur für die Erwachsenen zur Verfügung steht. Wenn es zu große Ängste gibt, dass die Einrichtung demoliert wird, dann muss es eben ein abschließbarer Raum sein, der Öffnungszeiten hat. Mit der Zeit finden sich sicherlich verantwortungsvolle Bewohner, die sich selbständig um den Raum kümmern. Ohne paternalistisch zu sein, sollten pädagogisch geschickte Menschen den Bewohnern, die ja bunt zusammengewürfelt sind und auch Verständigungsprobleme untereinander haben werden, helfen eigene Regeln für die Hausgemeinschaft festzulegen und auch einzuhalten. ( Sauberkeit, Rücksichtnahme auf das Bedürfnis nach Ruhe, …) Auch die Verschönerung der Räume gemeinsam mit den Bewohnern anzustreben, würde helfen, sich zu Hause zu fühlen. Vielleicht ist auch eine schöne Sitzecke draußen im Grünen möglich?
  7. Zu Freizeitaktivitäten, Veranstaltungen, Besichtigungen mitnehmen (bei Unternehmungen der Aktiv-Paten-Gruppe der Flürop (Flüchtlingshilfe Rosenplatz) mitmachen, in kleinen Grüppchen durch die Stadt bei der Kulturnacht bummeln, die Stadtbibliothek kennenlernen, KUKUK…) Helfen, ein funktionstüchtiges Fahrrad zu erwerben.
  8. SprachlernhelferIn werden – vielleicht die bereits bestehenden Gruppen verstärken, oder eine neue beginnen,
  9. oder in „1:1 Betreuung“ sich regelmäßig mit einer Person zum Kaffeetrinken verabreden. (Sprach-Patenschaft oder Sprach-Tandem) Ein guter Ort wäre das Familiencafé, besonders für Mütter, deren Kinder dann gleich im Nebenraum bei einer Spielgruppe mitmachen können. Schön ist auch das Forum am Dom, das alle Tage außer Montag geöffnet hat.
  10. Allen Bewohnern die Sport-Angebote des SC Schölerberg nahebringen und vielleicht noch eigene Ideen umsetzen – z. B. eine Laufgruppe oder ein Lauf-Tandem. Auch die Projektgruppe vom Unisport möchte sich mit Sportangeboten einbringen
  11. Begleitung zu Behörden, zur Sparkasse (Kontoeröffnung!) zum Arzt für die Menschen, die sich unsicher fühlen. Oft wirkt allein die Anwesenheit eines engagierten Bürgers sehr positiv auf den Stil der Kommunikation.
  12. freies WLAN für die Käthe-Kollwitz-Schule einrichten – die Finanzierung über Spenden ist kein Problem. Und wir haben ja von Herrn Haake vom Natruper Holz gehört, wie wichtig das für die Geflüchteten ist.
  13. Wir haben schon einige gespendete Laptops – und suchen noch mehr – um sie für das Deutschlernen über freie Internetprogramme zur Verfügung zu stellen. Diese Art des Lernens hat den großen Vorteil, dass jeder in seinem eigenen Tempo lernen kann. Natürlich gehört da auch eine persönliche Betreuung dazu, weil das Selber-Sprechen-müssen unabdingbar ist.   Bitte schreiben Sie uns unter den LINK: LAPTOP-SPENDEN ,wenn Sie ein noch funktionstüchtiges Laptop zu verschenken haben.
  14. Wie wir von Herrn Schröder, Lehrer an der Berufsbildenden Schule, die ja im K-Trakt der KKS ihren Sitz hat, erfahren haben, will auch die Lehrerschaft eine AG gründen, die die Verbindung zu den neuen Mitbewohnern mit Leben füllt.

    Für alle Ideen werden noch viele Leute gebraucht – bitte werben Sie bei Ihren Freunden und Nachbarn dafür, mit einzusteigen. Neben der persönlichen Ansprache, gibt es vielleicht noch mehr Wege, weitere UnterstützerInnen zu finden (Artikel im Gemeindeblatt, Aushänge…).


    Auch wenn Sie arabisch sprechende Freunde haben, wäre es sehr gut, wenn Sie sie um Unterstützung bei der Verständigung bitten könnten. Viele der Geflüchteten können zwar gut Englisch, aber längst nicht alle.


    Herr Griesert hatte sinngemäß bei dem Bürgerforum gesagt: wir sind hier im Saal 250 Leute. Stellen Sie sich vor, jeder von uns nimmt einen von den neuen Flüchtlingen an die Hand – dann ist das doch eine Aufgabe, die wir gut bewältigen können.


    Unser nächstes Treffen ist am  Donnerstag, den 10.12. um 19 Uhr – wieder im Lukas-Familienzentrum. (hier finden Sie uns!)


    Falls Sie an dem Abend leider verhindert sind, aber trotzdem sehr an einer Mitarbeit interessiert sind, schreiben Sie uns das bitte. Dann können wir besser abschätzen, auf wieviel Schultern sich die Arbeit verteilen wird.

    Jetzt sind wir gespannt auf Ihre Reaktion.  Bitte schreiben Sie uns, wozu Sie Lust haben oder wozu Ihnen Fragen gekommen sind. Und vielleicht haben Sie noch eine weitere spannende Idee, die Sie uns nennen können.                                                                                                                                                                                                                                                                     Bis bald!
    Renate Heise und Antonia Martin vom Kollwitz-Team der Flüchtlingshilfe Rosenplatz

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